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Meine Ziele für gute Schulen und beste Bildung

Meine Ziele in Kürze:
  • Die beiden Grundschulen mit OGS und die Realschule erhalten und bedarfsgerecht weiterentwickeln
  • Das laufende Erneuerungs- und Erweiterungsprogramm der Schulen fortführen
  • Zukünftiger Sanierungsschwerpunkt muss die Grundschule In der Senne werden
  • Freiwillige Ganztagsangebote sichern und nach Bedarf ausbauen
  • Einen verpflichtenden Ganztag für alle verhindern
  • Die Schulen optimal ausstatten, so dass sie die Schüler bestmöglich auf das weitere Leben vorbereiten können
  • Für eine angemessene finanzielle Ausstattung der Schulen durch das Land kämpfen
... und in längerer Form:

Seit einigen Jahren werden die Augustdorfer Schulen umfassend erneuert und erweitert. Das Sanierungsprogramm umfasst auch die Schulsportstätten. Möglich ist das, weil die Gemeinde dafür viele Millionen Euro erhalten und erfolgreich eingeworben hat. Ein Teil davon wurde vom Land zur Verfügung gestellt, einen anderen Teil hat sich die Gemeinde mit guten Förderanträgen im Wettbewerb mit anderen Kommunen erkämpft.

Was wurde und wird mit dem Geld gemacht? Das sind einige wichtige Maßnahmen:

  • Neubau des Verwaltungsgebäudes der Realschule und umfangreiche Sanierung der bestehenden Räumlichkeiten in den Teilgebäuden Ost und West (Plan: ca. 3,6 Mio. €)
  • Umgestaltung des Schulhofs der Realschule (ca. 240.000 €)
  • Bau eines Medien- und Bildungszentrums mit neuer Bücherei und Mensa für die Realschule (ca. 1 Mio. €)
  • Umgestaltung des Umfelds der ehem. Hauptschule, inkl. Außenangeboten für die Mensa (Plan: ca. 400.000 €)
  • Erneuerung des Schulhofs und des Spielplatzes der Grundschule Auf der Insel sowie kleinere Maler- und Reparaturarbeiten an dieser Schule (ca. 215.000 €)
  • Erweiterung des Lehrerzimmers, Bau neuer Stundentoiletten, Sanierung der vorhandenen Toiletten, Schaffung neuer Lehrerarbeitsplätze sowie Ausbau eines Durchgangs an der Grundschule In der Senne (ca. 180.000 €)
  • Befestigung des Bolzplatzes der Grundschule In der Senne (Plan: ca. 60.000 €)
  • Energetische Sanierung, Verbesserung des vorbeugenden Brandschutzes und des Unfallschutzes in allen Sporthallen
  • Erneuerung der Hallenböden in der Turnhalle der Grundschule In der Senne und in der wineo-ARENA
  • Sanierung der Umkleide- und Sanitärräume der Halle I
  • Aufwertung des Heidesportplatzes zu einem multifunktionalen Sportplatz (ca. 840.000 €) 
  • Digitalisierung aller Schulen durch Glasfaseranschluss der Gebäude, Verkabelung für WLAN und LAN sowie Ausstattung mit digitalen Endgeräten (Plan: mehrere 100.000 bis über 1 Mio. €) 

Insbesondere die Realschule Augustdorf und die jüngste Augustdorfer Schule, die Grundschule Auf der Insel, sind nach Abschluss der Maßnahmen in einem sehr guten Zustand. Erheblicher Handlungsbedarf besteht hingegen weiterhin bei der Grundschule In der Senne. Dazu gibt es attraktive Planungen der Gemeinde, die bislang aus finanziellen Gründen nicht umgesetzt werden konnten (Machbarkeitsstudie ). Diese und weitere Planungen zur Grundschule sind als Maßnahmen Nr. 13 (Spielplatz), Nr. 15 (Turnhalle) und Nr. 19 (Schulgebäude) in das Integrierte Städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK ) eingeflossen. So besteht eine Perspektive auf eine Förderung in Höhe von ca. 1,6 Mio. €. Im Gemeinderat besteht Einigkeit, dass die in der Grundschule In der Senne erforderlichen Maßnahmen zukünftig Priorität genießen sollen.

Notwendig sind die Investitionen nicht nur, weil sich die Anforderungen an die Lernbedingungen ändern, sondern auch, weil die Schülerzahlen deutlich wachsen. Hatte der im Jahr 2013 verabschiedete Schulentwicklungsplan für die heutige Zeit noch ca. 100 Erstklässler pro Jahr vorhergesagt, so werden jetzt Jahrgangsstärken von bis zu 162 Kindern erreicht. 

Ich bin sehr froh, dass der Gemeinderat im Jahr 2013 einstimmig entschieden hat, die Realschule Augustdorf zu erhalten. In den Jahren zuvor hatten insbesondere SPD und FWG die Alternative einer Gemeinschaftsschule, später einer Sekundarschule auf die Tagesordnung gesetzt. Beide Schulformen sind gebundene Ganztagsschulen. Ich habe die Umwandlung der Realschule stets abgelehnt. Das taten auch viele Eltern und Schüler. Der Protest führte dazu, dass die Realschule erhalten blieb. 

Heute erfreuen sich Realschulen in der ganzen Region eines hohen Zuspruchs. Die Realschule Augustdorf bereitet ausgezeichnet auf das Berufsleben vor und eröffnet auch den Weg zum Abitur. Viele Sekundarschulen leiden hingegen weiterhin unter Akzeptanzproblemen und rückläufigen Schülerzahlen. Wo es Gesamtschulen in vertretbarer Nähe gibt, werden diese den Sekundarschulen häufig vorgezogen, weil die Gesamtschulen eine gymnasiale Oberstufe haben. Eine solche fehlt den Sekundarschulen. Aber selbst Gesamtschulen spüren den Trend zu Realschulen und Gymnasien: Die Gesamtschule in Schloß Holte-Stukenbrock hat auch im Schuljahr 2020/21 wieder nur einen vierzügigen Jahrgang 5. Gewollt ist eine Fünfzügigkeit. 

Ich habe auch die Hauptschule geschätzt und deren Auflösung im Jahr 2017 sehr bedauert. Nachdem die frühere rot-grüne Landesregierung die Verbindlichkeit der Grundschulempfehlungen für die weiterführenden Schulen aufgehoben hatte, wurden zu wenig Kinder mit Hauptschulempfehlung an der Erich Kästner-Schule angemeldet. Der Gemeinderat war gezwungen, die auslaufende Auflösung zu beschließen. Der Beschluss wurde einstimmig gefasst. 

Vieles spricht m.E. dafür, dass ein gegliedertes Schulsysystem zu besseren Leistungen führt und damit den Kindern und Jugendlichen bessere Zukunftschancen eröffnet. Ein leistungsorientierter Vergleich der Schulsysteme der Bundesländer ergab: "Je differenzierter ein Schulwesen ist und je weniger ‎Gesamtschulen‬ ein deutsches Land hat, desto besser schneidet es ab. Dieses bessere Abschneiden kommt allen Schülerpopulationen zugute, auch Kindern aus sozial schwächeren Schichten oder mit Migrationshintergrund." Außerdem wurde festgestellt: "Deutsche Länder mit hohen Anteilen an ‎Ganztagsschulen‬ erzielen ... keine signifikant besseren Rangplätze." Und: "Länder, die in den vergangenen Jahrzehnten durchweg oder überwiegend von Unionsregierungen geführt wurden, schneiden aufgrund ihres ausgeprägten leistungs- und begabungsorientierten Verständnisses von Schulbildung durchwegs besser ab."

Einen für alle verpflichtenden, gebundenen Ganztag lehne ich strikt ab. Er wäre für mich nicht mit dem verfassungsrechtlich garantierten vorrangigen Erziehungsrecht der Eltern vereinbar. In der Ablehnung fühle ich mich mit der Mehrheit der Eltern in Augustdorf und in ganz Deutschland verbunden. In einer im Jahr 2015 unter Augustdorfer Grundschuleltern durchgeführten Befragung wünschten sich nur nur 15,9 % eine Teilnahme ihres Kindes am verpflichteten Ganztag. 39,3 % wollten eine freiwillige, flexible Regelung, 39 % wollten keinen Ganztag.

Bundesweit erfragt das Unternehmen Jako-O in regelmäßigen Abständen die Meinungen und Wünsche von Eltern. Nach der 4. Jako-O-Bildungsstudie wünschten sich nur 24% der Eltern Ganztagsschulen mit verbindlichem Nachmittagsprogramm, während 48% einen frewilligen Ganztag und 25% Halbtagsschulen bevorzugten. Im Vergleich zur vorherigen 3. Jako-O-Bildungsstudie nahm der Wunsch nach einem verbindlichen Ganztag ab, der nach freiwilligen Angeboten hingegen zu.

Ich befürchte, dass besondere Kinderrechte im Grundgesetz dazu dienen können, das elterliche Erziehungsrecht einzuschränken und den Weg zu einer Ganztagspflicht frei zu machen.

Jeder, der selbst eine Schule besucht hat, kann nachvollziehen, dass der Ganztag nicht zwangsläufig zu mehr Bildungserfolg führt. Denn ob Schüler viel oder wenig lernen, hängt maßgeblich vom Lehrer ab (Hattie-Studie ). Und weil es bessere und schlechtere Lehrer gibt (und auch immer geben wird), wird durch den gebundenen Ganztag auch nicht mehr Bildungsgerechtigkeit geschaffen. Durch eine Ganztagspflicht nimmt der Staat vielmehr den Eltern und Schülern eine Möglichkeit, Lerndefizite auszugleichen.

Ich lehne eine Ganztagspflicht für alle also weiterhin strikt ab. Hingegen unterstütze ich freiwillige Ganztagsangebote für alle Familien und Schüler, denen diese helfen. Der Elternwille ist meine Handlungsgrundlage. 

Die Gefahr der Umwandlung der Realschule in eine gebundene Ganztagsschule ist m.E. noch nicht gebannt. Das Land gesteht Ganztagsschulen eine bessere Finanzierung zu. In den vergangenen Jahren gab es aus dem politischen Raum immer wieder Hinweise darauf, dass die Gemeinde deutlich mehr Geld vom Land bekommen könnte, wenn die Realschule eine gebundene Ganztagsschule werden würde. Ich glaube, dass das Thema nach der Kommunalwahl auf die Tagesordnung kommen wird. Für mich persönlich hat das Erziehungsrecht der Eltern und die Freiheit der Schüler, am Nachmittag auch Freizeit- und Bildungsangebote außerhalb der Schule nutzen zu können, Vorrang. 

Vorstellen kann ich mir weiterhin, ein Nebeneinander von Halbtags- und Ganztagszügen an weiterführenden Schulen  zu ermöglichen. Ein entsprechender Antrag wurde von der rot-grünen Landtagsmehrheit abgelehnt. Das wäre eine interessante Option für Augustdorf gewesen. In den Grundschulen funktioniert das Nebeneinander von Ganz- und Halbtag problemlos.

Augustdorf ist als kinderreiche, jüngste Kommune des Bundeslandes besonders gefordert, in Bildung zu sanieren. Die finanzielle Ausstattung des Landes reicht bei weitem nicht aus, um den Bedarf abzudecken. Daher ist es auch zukünftig erforderlich, für eine angemessene Finanzausstattung der Schulen zu kämpfen - damit vor allem die Grundschule In der Senne umfassend erneuert werden kann. Und damit die Digitalisierung der Schulen so erfolgen kann, wie das Land sich das wünscht.

Eine Grundlage für die bedarfsgerechte Fortentwicklung unserer Schullandschaft ist der stetige Austausch mit Eltern, Schülern und Lehrern. Dieser liegt mir besonders am Herzen. Daher lade ich Sie herzlich zu einer Rückmeldung ein.

Wollen Sie darüber sprechen? Stimmen Sie den Ausführungen zu? Vermissen Sie etwas? Dann teilen Sie mir das bitte über das Kontaktformular mit. Herzlichen Dank!