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Stellungnahme zum Entwurf des neuen Regionalplans für OWL

Genügend Bauland für ausreichend Wohnraum bereitstellen - Wirtschaftsflächen sichern - Entwicklung eines Freizeitgewässers ermöglichen - Kindern weiterhin das Spielen im Wald ermöglichen 

27.03.2021

Heute habe ich meine Stellungnahme zum Entwurf des neuen Regionalplans an die Bezirksregierung Detmold abgesendet. Das kann jeder Bürger machen, und zwar ganz einfach online. Die Möglichkeit besteht bis zum 31.03.2021. Wer das noch tun möchte, kann gerne meine Stellungnahme oder Teile davon als Grundlage verwenden.

Mir geht es vor allem um folgende Punkte:

1. Augustdorf ist eine sehr beliebte Gemeinde. Die Einwohnerzahl ist stark gewachsen und soll weiter zunehmen. Viele Augustdorfer suchen Bauland und Wohnungen, um hier ihre Zukunft gestalten zu können. Daher braucht die Gemeinde ausreichend bezahlbares Bauland und genügend Wohnungen. Der Regionalplan schafft Grundlagen dafür, indem er die für Wohnbebauung zur Verfügung stehenden Flächen vorgibt.

2. Die Menschen brauchen Arbeitsplätze, die Kommune darüber hinaus Gewerbesteuererträge. Grundlage dafür sind Industrie- und Gewerbegebiete. Augustdorf werden keine neuen Flächen für diese Zwecke zugestanden. Um so wichtiger ist es, dass die Gemeinde sich an interkommunalen Industrie- und Gewerbegebieten in der Nachbarschaft beteiligen kann.

3. Unsere wertvolle Natur muss bewahrt werden, allerdings mit und nicht gegen die Menschen. Schon jetzt sind ca. 75% des Gemeindegebietes Naturschutzgebiete von europäischer Bedeutung. Es gibt nur sehr wenige Flächen, in denen Kinder noch abseits der Wege spielen und auf Bäume klettern dürfen oder wo Beeren und Pilze gepflückt werden dürfen. Der Entwurf des Regionalplans sieht vor, diese Verbotszonen weiter auszudehnen. Das halte ich für falsch. Wer sich für die Bewahrung der Natur einsetzen soll, der muss sie mit allen Sinnen erleben und auch naturverträglich nutzen dürfen. Der Aussperrnaturschutz erzeugt naturentfremdete Menschen. Daher wende ich mich gegen eine Ausweitung der Flächen mit strengem Naturschutz.

4. Augustdorf ist reich an Wäldern und Offenland, aber arm an Gewässern. Ein für Freizeitzwecke nutzbarer See würde die Lebensqualität in Augustdorf stark erhöhen. Der Entwurf des Regionalplans enthält Regelungen, die sowohl eine Freizeitnutzung des Sees am Kohlenweg als auch eine interkommunale Entwicklung der Sandgrube Brink stark erschweren würden. Dort sollen die Naturschutzziele verstärkt werden. Gleichzeitig sieht der Entwurf des Regionalplans den Neubau einer Umgehungsstraße, der L 758, durch die Stapelager Senne vor. Den Bau einer die Landschaft großflächig stark belastenenden Straße ermöglichen, gleichzeitig aber die kleinflächige Erholungsnutzung an einem Gewässer erschweren, weil sie die Natur beeinträchtigen könnte, ist in höchstem Maße widersprüchlich und niemandem vermittelbar. Ich fordere in meiner Stellungnahme, Entwicklungsmöglichkeiten für eine Erholungsgewässer offen zu halten und zu erweitern.

5. Die Senne darf kein Nationalpark werden. Sie ist eine historische Kulturlandschaft, die als solche erhalten werden muss. Nationalparks schützen hingegen Kulturlandschaften, in denen die Natur sich weitgehend frei entwickeln darf und die Pflege und Bewirtschaftung durch den Menschen eingestellt wird. Die konsequente Anwendung der Nationalparkziele in der Senne wäre das Ende der von uns heute so geschätzten weiten Heidelandschaft. Daher darf ein Nationalpark in der Senne kein Ziel des Regionalplans werden.

Hier ist meine Stellungnahme (Größe: 177 kB; Downloads bisher: 1490; Letzter Download am: 28.04.2024) (Größe: 177 kB; Downloads bisher: 1490; Letzter Download am: 28.04.2024). Sie darf gerne als Grundlage für eigene Stellungnahmen verwendet werden.

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