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Mein Selbstverständnis

Der hauptamtliche Bürgermeister ist Leiter der Gemeindeverwaltung, Vorsitzender im Gemeinderat, Repräsentant der Bürgerschaft und rechtlicher Vertreter der Gemeinde. Er nimmt in einer Person alle Aufgaben wahr, die früher auf den  ehrenamtlichen Bürgermeister und den hauptamtlichen Gemeindedirektor aufgeteilt waren. Der Gemeindedirektor war der Verwaltungschef, der ehrenamtliche Bürgermeister war der Ratsvorsitzende und Repräsentant der Gemeinde.

Es ist m.E. von enormem Vorteil, wenn der Bürgermeister einer kleinen Kommune wie Augustdorf eine Verwaltungs- und Führungsausbildung sowie entsprechende Erfahrungen besitzt, um eine Gemeindeverwaltung leiten zu können. Vorgeschrieben ist das nicht. 

Der Bürgermeister ist nach meinem Verständnis das verbindende Glied zwischen Bürgerschaft, Gemeinderat und Gemeindeverwaltung. Er muss Impulse für die Entwicklung einer Kommune geben, d.h. Projekte und Maßnahmen entwickeln und sie umsetzen. Der Bürgermeister muss die unterschiedlichen Interessen in der Bevölkerung und im Rat erfassen, bündeln und ausgleichen. Dafür ist ein ständiger, intensiver Austausch mit den Menschen unentbehrlich. Er muss eine Dienstleistungsverwaltung organisieren, die vor allem den Bürgern dient. Somit muss der Bürgermeister immer ein Bürgermeister für alle Bürger sein.

Als erfahrene, ausgebildete Führungskraft für den höheren Verwaltungsdienst mit achtzehnjähriger Berufserfahrung in diesem Bereich fällt mir die Verwaltungsleitung nicht schwer. In Bürgerschaft und Rat bin ich um einen Ausgleich der Interessen bemüht. Das gelingt besonders gut im persönlichen Gespräch. Ich bin daher ein großer Befürworter von Einwohnerversammlungen und anderen Formen der direkten Beteiligung der Bürger an politischen Entscheidungen.

Grundlagen für meine Haltung gegenüber den Mitmenschen sind das christliche Menschenbild und das christliche Liebesgebot. Der Mensch ist nach Gottes Ebenbild geschaffen. Jeder Mensch ist von Gott gewollt, jeder besitzt eine Würde, die ihm kein anderer Mensch nehmen kann. Das christliche Menschenbild prägt unsere Verfassung wie auch unsere soziale Marktwirtschaft.

Das christliche Liebesgebot richtet sich auf Gott und auf den Nächsten (Mk 12,29 ff). Es gilt auch denjenigen, die gegen einen arbeiten, wie Jesus es in einer wunderbaren Passage der Bergpredigt ausführte: „Ihr habt gehört, dass gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen, damit ihr Söhne eures Vaters im Himmel werdet; denn er lässt seine Sonne aufgehen über Bösen und Guten, und er lässt regnen über Gerechte und Ungerechte. Wenn ihr nämlich nur die liebt, die euch lieben, welchen Lohn könnt ihr dafür erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr damit Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden? Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist" (Mt 5,43–48).

Im Alltag orientiere ich mich gerne an Auslegungen der zehn Gebote für Unternehmer und Führungskräfte.

Für meine Arbeit ist dieser Bibelvers eine wichtige Grundlage: "Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe lassen wegführen, und betet für sie zum HERRN; denn wenn's ihr wohlgehet, so gehet es euch auch wohl" (Jeremia 29, 7).

Ein Bürgermeister ist immer im Dienst. Er ist jederzeit für seine Bürger ansprechbar. Das bedeutet eine enge Verknüpfung von Berufs- und Privatleben. Ich bin das so aus meinem Elternhaus gewohnt.

Gott hat mir eine sehr gute Gesundheit geschenkt. Das erleichtert es mir, den besonderen Anforderungen des Berufes zu entsprechen und das Amt mit viel Energie und Freude auszuüben.